Mutter mit Baby
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Dammschnitt und Dammriss: Beschwerden nach der Geburt

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Wie Sitzbäder mit Kamille helfen können

Jede Geburt ist ein unglaublicher Kraftakt, der am Ende mit dem größtmöglichen Geschenk belohnt wird – einem gesunden Kind. Ein bei der Entbindung lange Zeit gängiges Verfahren ist der sogenannte Dammschnitt (fachsprachlich „Episiotomie“), der heute allerdings nur noch in bestimmten Fällen eingesetzt werden soll. 

Der Damm ist die Region zwischen der Vagina und dem After. Hier sitzt die Muskulatur des Beckenbodens, die eine Geburt besonders beansprucht. Bei der Entbindung wirken enorme Kräfte auf das Gewebe im Intimbereich der Mutter. Das Kind braucht Platz, verschiebt bei seinem Weg die Beckenknochen und weitet das Gewebe. Dabei kann es vorkommen, dass sich das Gewebe nicht weit oder schnell genug für das Baby dehnt. In manchen Fällen reißt das Dammgewebe dann an der schwächsten Stelle ein – ein Dammriss entsteht.

Was ist ein Dammschnitt und wann wird er eingesetzt?

Ein Dammschnitt soll ein unkontrolliertes Reißen verhindern und die Geburt beschleunigen. Unter lokaler Betäubung vergrößert der Arzt schräg oder seitlich zu Anus mit einer speziellen Schere die Scheidenöffnung, um den Geburtskanal zu vergrößern. War der Eingriff noch vor nicht allzu langer Zeit Standard bei vielen Geburten, ist man inzwischen davon abgekommen. 

Inzwischen weiß man, dass natürliche Dammrisse in vielen Fällen schneller und besser abheilen als Dammschnitte, weil bei ihnen im Gegensatz dazu in aller Regel kein Muskelgewebe verletzt wird. Ein Dammschnitt braucht in der Regel etwa sechs Wochen, um abzuheilen – mitunter dauert es jedoch länger und kann für die Mutter sehr unangenehm sein. Hinzu kommt, dass viele lange angenommene Vorteile von Dammschnitten inzwischen widerlegt sind, wie auf die Geburt folgende Beckenbodenschwäche oder Inkontinenz. 

Das bedeutet allerdings nicht, dass ein Dammschnitt nicht notwendig sein kann: Zieht sich eine Geburt zu lange hin oder ist der Kopf des Kindes zu groß und sind die Herztöne des Kindes verschlechtert, kann er geboten sein, um das Kind möglichst schnell und gesund auf die Welt zu bringen und Komplikationen wie eine Mangelversorgung zu vermeiden. 

Die Nachversorgung von Dammschnitt und Dammriss

Ob es sich nun um einen Dammriss oder Dammschnitt handelt: Beides wird unmittelbar nach der Entbindung versorgt, das heißt gereinigt und genäht. Ein natürlicher Dammriss heilt in vielen Fällen besser und schneller zusammen als ein -schnitt, doch braucht auch er seine Zeit, bis er nicht mehr spürbar ist. Deswegen kann die Zeit nach der Geburt noch mehr oder weniger starke Schmerzen mit sich bringen. Besonders das Sitzen und Wasserlassen sind mitunter schmerzhaft, abhängig von der Lage der Naht.

Das kann betroffenen Müttern in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt helfen: 

  • Die schmerzenden und betroffenen Stellen kühlen: Ein gekühltes Kirschkernkissen oder Coolpack können helfen, Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren. Dabei aber darauf achten, nicht die Blase zu unterkühlen. 
  • Liegen statt Sitzen: Wenn der Schmerz anfangs noch zu unangenehm ist, lieber hinlegen und die betroffenen Bereiche entlasten, bis sie sich erholt haben. 
  • Regelmäßige Sitzbäder mit Kamillan: Ein Sitzbad entspannt die Muskeln, lindert Schmerzen und kann mit speziellen Badezusätzen wie Kamillan Pharma Wernigerode die Heilung unterstützen. Die einzigartige Kombination aus Echter Kamille und Schafgarbe wirkt antibakteriell und entzündungshemmend. Gleichzeitig lindert sie Schmerzen, fördert die Wundheilung und stärkt die Schleimhäute. Das Wasser sollte nicht wärmer sein als 37° Grad, in dem man zwischen 10 und 20 Minuten sitzt. Es gibt spezielle Sitzbadewannen, die darauf ausgelegt sind, nur den Unterleib mit Wasser zu bedecken, aber mit einem Duschhocker oder ähnlichem lassen sich die Beine auch in der normalen Bade- oder Duschwanne hochlegen. Höher als bis zu den Nieren sollte das Wasser nicht reichen. 
  • Vorsichtige Badhygiene: Wenn es beim Wasserlassen brennt, hilft es oft, mit warmem Leitungswasser aus einer sauberen PET-Flasche nachzuspülen, wenn kein Bidet zur Verfügung steht. Wichtig beim Abtrocknen: Vorsichtig Tupfen, nicht reiben, oder einen Föhn mit Kaltluft verwenden.